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Václav Kahuda - Dickicht

Übersetzung: Mirko Kraetsch

          Manchmal nahmen mich Vater und Mutter mit auf Besuch zu Verwandten. Wir fuhren in das Viertel am Bach. Wir fuhren in das Viertel unterhalb des Hügels. Onkel und Tante wohnten am Grunde des Tals, in einem weitläufigen Irrgarten aus Zweijahresplanhäusern.
          In Höfen mit einem Krankenhaus, in ausgedehnten Höfen mit einer Werkstatt für Särge, in Winkeln mit vergilbten uralten Krankenwagen. Sie wohnten in Straßen, in denen sich die Straßenbahn durch den Abend zwängt. Wo das Licht in Eckkneipen leuchtet. In einem Viertel, wo Fußballstadien und weitläufige Bahnhöfe die Nacht mit tosendem Lärm erfüllen und das neblig-weiße Strahlen der Halogenlampen zum kohlrabenschwarzen Himmel aufsteigt. Wo die angeleuchteten Wolkenbäuche über dem Tal weit gespannte, unstetig sich fortbewegende Gewölbe errichten. Wo die Traurigkeit unter der Bücke Rast macht, sich langsam mit der feuchten Handfläche den Scheitel glatt streicht. Eine Zigarette im Tunnelmund raucht, mit den Füßen in fettigem Papier raschelt, in die Dunkelheit schreitet über das Areal von Zigeunerscheißhäufchen, Melde und Scherben.
          Onkel und Tante wohnten in einem Haus am Bachufer. In einem Mietshaus an einem trüben Graben. Der hin und wieder in Abflussrinnen unter der Erde verschwand um dann woanders die Grube seines fauligen Mundes zu öffnen. In buschigen Korridoren schlängelte er sich dahin und verschwand zusammen mit kleinen Herden fleckiger Ratten irgendwo hinter dem Bahnhof in einem verwahrlosten Park, an der Grenze des Viertels. In halb zerstörten Wällen aus roten Ziegeln.
          Ich liebte diese Wohnung. Ihren Geruch würde ich sofort wiedererkennen. … der Onkel, der aus dem Nachkriegsmähren gekommen war. Aus dem abendlichen Brünn. Aus den Studentenwohnheimen. Von den Mitternachtsfanfaren der Jazztrompete am Grunde der Nacht. Er kam aus den Aufzugsschächten, durch die die erleuchtete Kabine an den Wänden der Mietshäuser entlang nach oben stieg. Er kam von Verabredungen mit Mädchen auf Hinterhöfen nach Einbruch der Dunkelheit. Er kam mit einem kantigen Bürstenschnitt auf dem Kopf, um die feierliche Rolle des geliebten Fremdlings zu übernehmen. Immer ein feierliches Gefühl. Das Ungewöhnliche erweckte er in jedem von uns.
          Onkel Jindøich! Bei Zusammenkünften der Verwandtschaft wurde er unwillkürlich zum Objekt der Erwartungen, ja sogar direkt der Hoffnungen von allen. Er brachte den Glanz der fernen Welt mit. Manchmal ließ er etwas auf Französisch fallen. Als einziger von uns war er Doktor der Naturwissenschaften!
          Als einziger von uns nahm er mich und setzte mich hinter das Lenkrad des schwarzen Aero. Er aß auf einen Ritt eine Schale voller Buchteln auf. Er sagte immer: „… Ribiseln, … a Schmarr’n! …“ Und lachte. Nach dem sonntäglichen Mittagessen bei der Großmutter bettelte ich ihn an, dass er einen Verrückten machen soll. Und er riss ein Auge auf, zog zur Seite eine Grimasse. Mit gebleckten Zähnen, ein fragender dussliger Gesichtsausdruck, sprang er auf und wie ein Pavian kreischend jagte er mich aus dem Zimmer.
          Das breite Fenster ihrer Wohnung gab den Blick frei auf die Stadtlandschaft. Auf Hügel. Auf das Gebäude des Gaswerks. In der verödeten Gärtnerei schlichen Katzenkörper umher. Und wenn der Abend das Tal in der Dämmerung ertränkte. Am Horizont sich ein struppiger Wall aus Bäumen, Schornsteinen und Dächern vor dem Hintergrund des hellen Himmels abzeichnete. Dann flammten auf der weiten, weiten Ebene des Rangierbahnhofs die blauen Augen der Signallichter auf. Lange Reihen beleuchteter Waggons erstreckten sich in die Ferne. In der Dunkelheit war das Pochen der Güterzüge zu hören. Aus der schwarzen Masse der Stadt strahlten Tausende von Fenstern. Die farbige Körnung des Lebens darin! Der unabsehbare Himmel. In den aufgespannten Weiten die Welt!
          Als ob ich woanders, draußen, zu Hause, die Wirklichkeit nicht richtig hätte scharf stellen können. Ich lebte und bewegte mich in kurzen Abschnitten. In bloßen Ausschnitten und Teilplänen. Nur hier, an diesem Fenster, sah ich tatsächlich. Ich ergriff die Landschaft. Und sie glitt in meine Augen hinein. Sie durchdrang mich. Fernweh. Wie ich meinen Cousin beneidete; ach wo, er wusste das nicht zu schätzen. Er sah aus diesem Fenster nichts.
          Und so wartete ich unter Einhaltung der gewohnten Ordensregeln, voller Entsagung auf den Tag, da ich wieder die Gardinen beiseite schieben werde und mich aufs Fensterbrett lehnen. Und wie zufällig, nur so, zum Schein ohne Interesse, flüchtig ich mit meinen Augen über das riesenhafte, schwellende Herz der Ewigkeit schweifen.


          Ich laufe hinaus auf die Wiese. Ich krieche durch das Türchen in der Parkmauer. Ein alter Park mit mächtigen Thujenpopulationen. Mit kriechenden Gebüschen voller Dämmerung und vollgemachtem Papier. Ich schreite über flaches Gelände. Hundegrüppchen laufen frei herum. Die Menschen schauen einfach nur auf den Parkwegen zu. Rudel von Dackeln und Doggen! Ein Sammelplatz für Möpse und große Promenadenmischungen. Richtige Schwärme aus allen Rassen und degenerierten Züchtungen. Gleichgültige Haufen zottiger Hunde. Und in all dem … läufige Hündinnen! Die alten Weiber beschützten ihre Töchterchen. Sie nahmen sie auf den Arm und verjagten mit dem Einkaufsnetz die Menge schnüffelnder Anwärter.
          Das war eine Hundewiese! Es genügte den Abhang hinunterzurennen und am Gebrüder-Hündel-Platz * in die Straßenbahn zu springen. Es reichte dann völlig aus die steile Straße hinaufzufahren über den Platz hinweg, wo sie Fasane verkaufen, und dann zum Museum. Dort haben sie einen Haifisch aus Beton und eine riesige versteinerte Schnecke aus irgendwelchen Gruselträumen, einen Schneck aus den Staaten des Todes. Man konnte die Treppen in den ersten Stock hinaufrennen und seine Blicke versenken in die gläsernen Augen an einem kleinen Köpfchen mit riesigen Ohren. Vor einem ausgestopften Flughund mit glänzendem Pimmelchen und Eierchen stehen.
          Dann konnte man zu den Friedhöfen gehen. Zu den Aasgruben auf den Hügeln. Den qualmenden Schornstein des Krematoriums anschauen. Und dann ging’s ins Kino. In die Wochenschau, wo die Kamera die ganze sich drehende Welt einfängt.


          Eines Nachts an den äußersten Grenzen des Sommers. Ich erwachte in der Holzhütte. Ich ging hinaus. Der Vater saß hier am Radio, die lispelnde Hörmuschel hatte er ins Ohr gesteckt. Unnatürlich laut sagte er zu mir „… dass du dich nicht erkältest …“ und versenkte sich weiter in das leise Dröhnen und Rauschen. Papa war überhaupt jede Nacht an die ganze knisternde, irgendetwas in fremden Sprachen plärrende, heiser aufspielende Welt angeschlossen.
          Unablässig wandelte er gemächlich durch die Sphären von Signalen, Rauschen und atmosphärischen Störungen. Er lauschte chiffrierten Geheimmeldungen, Morsecodes, balkanischen Philharmonien. Er tauchte ab in die Gefilde der Hetzsender, kämpfte sich durch das Brummen von Störsendern, lauschte sich immer mehr entfernenden Rock’n’roll-Nummern.
          Ich blieb in jener warmen blutreichen Nacht unter der Glühbirne auf der Schwelle stehen. Aus der Dunkelheit heraus kamen Motten angeflogen und klopften an das heiße Glas. Eine Wolke von Insekten, von grünen Eintagsfliegen, verdunkelt den schwachen Schein. Die Spinnen haben Netze gewebt, nachdem sie aus langer Erstarrung aufgewacht sind. Der Grillen rasselnde Zeit. Eine riesige braune Heuschrecke lief langsam über die Tischplatte.
          Ich ging in die Dunkelheit hinein. Lief zwischen die Bäume. Betrachtete entfernte Lichter in der Landschaft, verloren im Wald. Lauschte vereinzeltem Hundegebell aus dem Dorf. Im weiten Dunkel am Fluss, inmitten der Wiesen und Felder, gleitet schwankend ein Lichtchen dahin. Jemand fährt mit dem Fahrrad die Trampelpfade entlang. Aus der Dunkelheit heraus schaue ich den Vater an. Ich lehne mich an einen Baum. Ich halte mein Gesicht dem funkelnden Sternenlicht entgegen. Mit der Hand fahre ich über den rissigen Stamm. … Auf einmal regte sich in der Rinde etwas Lebendiges. Unter meinen Fingern hindurch flog irgendetwas Großes davon, weich mit den Flügeln schlagend. Ich sehe, wie ein Kiefernschwärmer unter der Glühbirne hindurchflog und in der Dunkelheit über dem Tal verschwand.
          Ich kehre zum Licht zurück. Zu den Strahlen, die von den struppigen Körpern der Fichten gefiltert werden. Plötzlich höre ich, wie aus der Landschaft hinter meinem Rücken, in der Entfernung, ein kurzer, durch Traurigkeit sich erstickt hindurchzwängender, mit Verzweiflung und Blut vollgesogener Aufschrei ertönte.


          Mit dem Vater bin ich immer zur Oma gefahren. Mit der alten Straßenbahn aus Holz glitten wir durch die Stadt. … Wenn wir den duftenden Semmelschmarren aus Hörnchen, Äpfeln und Butter aßen. Wenn der Vater mit dem Onkel erzählte. Und ich klopfte an das Aquarium und krümelte den Neonsalmlern stinkendes Futter hinein. Die Guppys schnappten nach den trockenen Daphnien. Wenn sich alle ein Häufchen Schnupftabak auf den Handrücken streuten und der Onkel bellend nieste …
          Damals bin ich mit Vater hinaus in die dunkelnden Straßen gegangen. Zu Fuß liefen wir ins Innere des alten Viertels. Hole¹ovice öffnete sich vor uns in bekannten Winkeln. Das abendliche Treiben kam zur Ruhe, wenn wir an den geöffneten Türen der Ecklokale vorbeigingen. Wir gingen durch eine lange Straße, die sich am Bahnhof von Bubny hinzieht. Am sich rötenden Himmel sah ich Schwärme von stillen Möwen. Dass hölzerne Gebäude des Spritzenhauses ragte dunkel in den Himmel. An den hohen Masten über unseren Köpfen leuchteten die Gaslampen. Wir gingen durch das grüne Licht zum Fluss, hinter Klein-Berlin, zum Schlachthof hin, der in die Ferne atmete. Wir liefen unter dem Viadukt hinauf zum Elektrowerk.
          Und ich am Abend von lauter Freude gepackt. Ich mit glänzenden Augen, mit der Sehnsucht zu leben. Ich, mich vom Vater in die Dunkelheit hinein entfernend und aus einem Hinterhalt wieder zu ihm hinrennend. Mit einer Streichholzschachtel in der Hosentasche. Mit einem Abzeichen vom Hotel Alcron, an der Innenseite des Revers festgesteckt wie ein Gestapo-Mann.
          Wir gingen durch die tiefen Laubengänge an der Kreuzung. Vater machte beim Kiosk Halt und kaufte die Zeitung. Ich schaute mir die Titelblätter der Zeitschriften an, die Zigarettenschachteln und die kleinen Gummibananen mit Feuerzeugbenzin. … Ich schaute durch das Drahtgitter und das vergilbte Glas in das erleuchtete Innere. Und in dem Moment, irgendwann Ende der sechziger Jahre, fuhr ein dunkler Peitschenhieb durch mein kindliches Leben. Ich blickte wie gebannt auf das Titelblatt irgend so eines Magazins. Auf diesem Titelblatt war das Foto von einer irgendeinen schlafenden Mann würgenden Vampirfrau abgebildet … Es war nur ein Augenblick, als ich das Höllische erblickte. Aber dieses zur Grimasse verzerrte Gesicht, die gebleckten Zähne, die aufgerissenen bösen Augen und die langen, widerwärtig borstigen Ohren, das brannte sich ins Gedächtnis ein und begann seine Umgebung mit Gift zu tränken. Es sickerte in unschuldige Erinnerungen ein und brachte Unsicherheit und dunkle Ketten von Assoziationen, von untergeschobenen Auslegungen mit sich.
          Wir fuhren mit der Straßenbahn, hinter den Fenstern die erleuchtete Stadt. Ich aber sah die Welt durch diese elende hungrige Frau hindurch an. Ihr Gesicht erfüllte mich mit Entsetzen. Unter Dröhnen und Schwanken fuhren wir über den abendlichen Wenzelsplatz.


          In jenen Zeiten fuhr Vater immer zu Manövern. Wochenlang verschwand er in die Welt. Traurigkeit packte mich immer bei der Vorstellung der kommenden Tage. Mutter und Tanten am Hals. Dieses seufzende Depot von Unsicherheiten. Ein weißer Friedhof, auf dem psychische Regungen, Hemdschöße, Unterröcke und Strumpfhaltergürtel gedeihen. … Die überraschte Großmutter läuft mit hängendem Arsch davon, sich hinter den Schrank verstecken … Ich floh aus diesem Fitz von Erinnerungen an Verstorbene und Verrückte aus den Dörfern. An schwere Geburten, Arztlegenden und farbenreiche Krankheitsschilderungen. Irgendwie bewegte sich alles hin und her und im Kreis herum und kehrte dann doch wieder zu den Harnwegen zurück.
          Ich entfernte mich von diesem Umfeld, so gut es nur ging. Aus dem Umfeld herbeigeflehter Bedenken. Andauernd materialisierter Ängste. Aus diesem raunenden Gewimmel der Verwandtschaft, von diesen zitternden Händen und Krümel hustenden Mündern. Aus diesem Moder rann schwarzer Witwenhonig. Eine Süßigkeit aus dem Jenseits, die die Zähne pelzig macht.
          Am letzten Abend vor der Abreise saß ich mit Papi am Tisch. Und er zeichnete für mich auf Wunsch: … ein U-Boot, … eine Maus auf Rädern – eine Auto-Maus, Panzer, Kanonen. … Ein Schweinchen mit einem Ringelschwänzchen, … eine Puppe, der hinter einer Mauer hervorguckt. Eine mobile Haubitze, … Wolken, in denen ein Düsenflieger verschwindet … Ich verlangte sorgfältiges Aufzeichnen, alle Details der Situation, … wenn unter einer Lärchengruppe ein Minenwerfernest ist und von einem Baum der Draht des Sendegeräts zum Funker im Schützengraben führt.
          Wenn der einführende Teil des Rituals erfüllt war, kam es nach kurzem Feilschen und Überreden zum wichtigsten, mit alles verzehrendem Feuer erfüllten Teil des Abends. … Unter dem Bleistift entstand ein unübersichtliches, ausgefranstes Stadtlabyrinth. Ein Netz von in der Dämmerung versunkenen Straßen. Die dunklen Flecken von Fenstern und Durchfahrten. Die Windungen von Treppen, die ins Unbekannte verschwinden. Aus den Strichen materialisierte sich eine altertümliche, traurige Stadt. Eine in Gedanken versunkene Metropole, versteckt in engen Durchgängen und Plätzen. Dämmrige Tage, die unter der Oberfläche der Dächer dahintreiben. Eine Laterne wirft Licht auf die gebrochenen Flanken runzliger Wände. Ein Fabrikschornstein, … ein grasüberwuchertes Anschlussgleis, … ein von Geschwüren verkrümmter alter Baum … Durch eine lange Straße an einem Bretterzaun entlang rennt eine schwarze Figur mit einer Ziegenmaske auf dem Gesicht.


          Ich fahre in die Stadt. Ich fahre mit Mami eine alte Tante besuchen. Wir fahren mit der Straßenbahn. Ich rutsche auf den Holzbänken hin und her, beobachte die schwankenden Halteriemen aus Leder. Ich umfasse die eiserne Schachtel der Zahlbox. Ihre abgegriffenen Hebel, poliert durch eine nicht abreißende Menge von Händen. Hinter den Fenstern die vormittägliche Welt.
          Jeden Tag betrete ich andere Städte. Jeden Morgen dreht die Erde sich herum. Das unbekannte All, der hellblaue Körper der Welt darin. Jedes Mal, wenn ich die Stadtmitte besuche. Ich betrete andere Straßen, andere Städte. Und der Name Prag bezeichnet wohl einen Seelenzustand. Oder die Art und Weise, wie ich diese verrinnende, davoneilende Wirklichkeit berühre, die vorbeirast wie ein riesenhafter Zug. Eine Weile laufe ich neben ihm her, schaffe es nicht aufzuspringen, und so verfolge ich ihn wenigstens aus der Ferne, wie er in den sich enthüllenden Wellen der Horizonte verschwindet. Ich verfolge ihn, bis er sich im dunklen Tunnel der Nacht verliert.
          Und jede Nacht ist ein weitläufiger Bahnhof. Jede Nacht, in jenem unterirdischen Bereich des Tages, wenn die Herzen in der Luft herumstreunen wie tiefrote Vögel. In jener Tiefe der Zeit ereignen sich Verschiebungen von Kulissen und Stellwänden. Es werden ganze Szenen des kommenden Tages gebaut. Ins Dunkel leuchten farbige Signallichter, hoch oben auf den Laufstegen und Schnürböden blinken die matten Glühbirnen der Notbeleuchtung. Mechanismen, eiserne Körper, bewegen sich in der Dunkelheit, in unmenschlichen Maschinenräumen.
          Der azurblaue Kelch des Tages erblüht gegen Abend. Wenn die tiefrote Sonne hinter den Horizont sinkt, öffnet sich die blaue Blüte und entfaltet sich machtvoll in die Nacht hinaus. Sie entblößt die stachlige, borstige Blütennarbe der Alltäglichkeit vor dem starrenden Auge des Kosmos. Es verschwindet die behagliche Höhle des Tages und der kühle Hauch der weiten Räume, diese ganze funkelnde, hoch gewölbte Unendlichkeit heftet ihren aufmerksamen Blick auf die Erde.
          Ich fahre in die Stadt, in eine jener vielen Städte, die den Namen Prag haben. Wir fahren eine alte Tante besuchen. Irgendwo da nach Radlice, nach Smíchov. Irgendwo da in ein Viertel jenseits des Flusses.
          Die Tante erwartet uns in einem düsteren Zimmer. In einer Einraumwohnung, die nach alter Frau und nach Vanillezucker riecht. Das einzige große Fenster geht auf einen Hang hinaus. Ab und zu schreien im Gebüsch Fasane. Ein bunter Hahn putzt sich das Gefieder. Die Tante ist eine alte Jungfer, sie hat nie geheiratet, diese Vorkriegsbeamte à la Erste Republik. An der Wand hängt ein Foto ihrer Mutter, einer winzigen Greisin mit großen Segelohren. Ein gewisses verblichenes Hottentottentum war in diesen welken großzügigen Ohrläppchen. Die zudem in ausgeleierten Löchern von schweren, fettig glänzenden Ohrringen beschwert wurden.
          Die alte Jungfer Vìra blieb bei dem Porträt stehen und sagte liebevoll, zartfühlend, als würde sie zwischen ihren winzigen Zähnchen an einem Zuckerplätzchen lutschen: „… das Mütterlein, … das Mütterlein war mit Väterlein ’20 im Kurbad Podìbrady. Das Väterlein hat danach die Mühle verkauft. Diese Truhe war voll mit Dukaten …“
          Eine Menge Fotos aus den alten Zeiten waren in Schachteln und Alben. Lauter Ausflüge irgendwo auf eine grasbewachsene Anhöhe mit einer Kieferngruppe. Immer sitzt jemand auf der Erde, die anderen stehen. Alle haben Stöcke, mit kleinen Blechovalen – Abzeichen der besuchten Orte – beschlagene Wanderstöcke. Die Frauen gehen in weißen Hüten, die Männer haben trotz der Sommerhitze zerknautschte Ausflugssakkos an. Nur hier und da hat mal einer der Jüngeren ein aufgeknöpftes Sommerhemd und hochgekrempelte Ärmel über den gebräunten Unterarmen.
          Eine Menge Fotos von irgendwelchen dörflichen Hauseingängen. Auf einem Stuhl sitzt der Großvater mit der Pfeife, ein großes weißes Kind schaut aus seinem Steckkissen ins Objektiv. Es starrt aus der Vergangenheit herüber, von irgendeinem Tag Ende des letzten Jahrhunderts. Es starrt in das glänzende schwarze Auge einer unbarmherzigen Zukunft.
          Die Tante schlurft mit Mühe durchs Zimmer. Sie nimmt Schmätzchen aus der Anrichte. Das konnte sie: Schmätzchen, wenn beim Hineinbeißen der gebackene Eischnee schmilzt und der Zucker die Zähne mit diesem wonnigen pelzigen Gefühl umhüllt. Ich mochte sie nicht, habe sie aber nie abgelehnt. Diese duftige Angelegenheit, dieses Substrat der Altjungfernschaft. Diese materialisierte Substanz alter Mädchen, diese in der Glut der Jahre karamellisierte Großmütterlichkeit.
          Das Tischchen aus gewundenem und gekräuseltem österreichisch-ungarischen Eisen trägt ein schwarzes Telefon. Immer habe ich mich unauffällig zu ihm hingedreht, den Hörer abgenommen und mit jenem gedämpften traurigen Ton der Maschineneinsamkeit im Ohr die unglaublich vollgesabberte Sprechmuschel betrachtet. Die gerippte Öffnung, verklebt von Klümpchen und Spucketröpfchen während stundenlanger Telefonate, die sie immer mit ihrer also wirklich weit verzweigten Verwandtschaft führte. Und die von der Tante in ihren alternden Verbindungen, in ihrer sich langsam abkoppelnden Abgeschlossenheit unablässig aufrecht erhalten wurden. Voller Ekel sog ich den Geruch der versteinerten Spucke ein und legte von Abscheu geschüttelt den Hörer auf.
          Hier, in diesem Raum begegnete ich der abgelegenen, unbekannten Seite meiner Verwandtschaft. Irgendwelche Tanten vom Dorf, die ein paar Mal im Jahr kommen und Butterkremtorte mitbringen. Der Satz, dass sie mit „… dreißig Eiern …“ ist, der überwand alles, die ganzen Fernsehnachrichten und Wettervorhersage. Irgendwann in jenen Jahren, oder vielleicht auch später, tauchte beim Wetterbericht so ein unauffälliger großäugiger Meteorologe auf, der den Bericht vorlas, als würde er sich schämen. Als würde er freudestrahlend, aber in Scham gehüllt etwas über sich preisgeben. Er vertraute der Republik sein zartes Geheimnis an, dass es morgen sonnig wird und dass in den Niederungen, flüsterte er, … schwacher Bodenfrost auftreten kann. Er konnte sagen, was er wollte, jeder erstarrte und interessierte sich mit einer Art leerer Neugier dafür, wie die Nachmittagstemperaturen in Madrid und Genf waren.
          Jedes Mal, wenn Tantchen vom Gespräch, vom Kaffeeschlürfen und von ihrer ganzen Situation vollkommen eingenommen war. Ging ich unauffällig ins Bad. Machte ich die Tür mit dem großen Spiegel hinter mir zu und berührte mit den Fingern flüchtig die heißen Warmwasserrohre. In den Steigleitungen, von denen die Farbe abblätterte, klopften hin und wieder die Hämmerchen des heißen Dampfes. Ich stieg auf die Kloschüssel und öffnete den Fensterflügel aus mattem Glas. Die Tante hatte hier eine kleine Speisekammer. Auf den Regalbrettern zwischen den Fenstern waren Töpfe mit einer Woche altem Essen. Fettige Päckchen, Butter in Plastefolie. Aber es war nichts verdorben. Alles richtete sich nach eigenartigen Gesetzen des Zerfalls und der Mumifizierung. Hier herrschte ein einzigartiges, aus sich selbst hervorgehendes Klima, wo alles Genießbare und Frische schnell alterte um dann an jener Grenze zwischen noch genießbar und schon vermodert stehen zu bleiben. Und an dieser Grenze war es bereit, Wochen auszuharren um dann, gegebenenfalls unverzehrt, still zu versteinern und ein armseliges Bukett welker trockener Düfte abzusondern.
          Ich nahm einige Gläser aus der Reihe von Kompotts und Eingemachtem. Und ich schaute durch das schäbige, abgenutzte Glas hinunter in den Hof. Dieser steile Talkessel, geformt auf der einen Seite durch einen Häuserblock und auf der anderen Seite durch den mit einer Betonmauer befestigten Hügel, sah aus wie der Boden irgendeines Topfes oder Kruges.
          Am Boden dieses seltsamen riesenhaften Gefäßes befand sich der Grund meiner Expeditionen zur Toilettenspeisekammer. An den frühen Abenden im Herbst, wenn die Wolken die Dämmerung beschleunigten und ein feiner, aber nie endender Regen mit mattem Funkeln ein graues Zwielicht stickte. Wenn die Tropfenschnüre an den erleuchteten Küchenfenstern vorbeiglitten. In diesen Momenten, bei diesen abgedunkelten vorweihnachtlichen Besuchen bestieg ich die geneigte Fläche meiner Wünsche. Blickte auf den Boden des Hofes, wo in den geteerten Beton Glasbausteine eingelassen waren. Diese transparente Decke aus Panzerglaskaros leuchtete in die Nacht. Unter dem abfließenden Wasser und den schwarzen Laubklumpen war eine Art rätselhaftes Leben zu erkennen. Irgendetwas ereignete sich in jenem geheimnisvollen, gelb strahlenden Kellergewölbe. Hin und wieder eine Bewegung farbiger Schatten. Im Dröhnen der Dachrinnen sah ich unbekannten stummen Begebenheiten von außen zu. Ich war Zeuge von irgendwelchen fremden unlösbaren Kriminalfällen. Es verschlug mir den Atem, als würden sich dort die letzten Nachklänge des Krieges abspielen. Als wäre erst jetzt, Anfang der siebziger Jahre, die Zeit reif für die konspirativen Pläne der Spitzel. Und nun waren sie spontan, ohne Zutun der ursprünglichen Akteure und Anstifter, unerwartet wie Unkraut auf die Welt gekommen. Wie irgendwo in einem Winkel, im feuchten Dämmerlicht von nässenden Mauern und schimmligen Schränken. Als wäre nach Jahren das Echo von Gestapomacht und Widerstandskampf, eingeätzt in diese Hallen und Zellen, kondensiert. Als wäre die Blüte der Wahnideen auf einem Haufen von Gottesdienstgerätschaften aufgeblüht, auf einem Kästchen mit Munition, zusammengebacken mit Salpeterklumpen. Auf einem rostigen Maschinengewehr, das beim bloßen Anschauen zu Staub zerfällt. Auf einem genagelten Schuh, der vor Alter und Langeweile verholzt ist. Auf diesem Sammelplatz von Dingen, die sich langsam in die Vergangenheit auflösen, die aber in gewissen Momenten einen kritischen Wert überschreitet und beginnt, sich selbst zu spalten, und verwesende Horden von Erscheinungen und Halluzinationen an einem regnerischen Abend hervorruft. Die erst jetzt die endgültige Erledigung ihrer vollblütigen Wünsche und Absichten erreichen, um sich dann selig ins Nichts auflösen zu können.
          In die Nacht hinausgelehnt überlasse ich die leuchtenden Eingeweide der Vergangenheit ihrem Schicksal. Erfüllt von einem bebenden Geheimnis hebe ich den Kopf zu den dämmrigen Wolken. Zu den vom Wind stürmisch aufgewühlten schweren himmlischen Decken und Fußböden. Ich beobachte die sich langsam in sich selbst verwirbelnden Seen aus verschiedenen Grautönen. Eine unendliche Skala von Dunkelheit strömt durch die vom Wind ausgenagten Gewölbe. Durch die aus dem Körper der Wolken herausgeflossenen, herausgeätzten Löcher.
          Ich schließe das Fenster und mache Licht. Ich knie mich neben die Kloschüssel und hebe vorsichtig ein Stück vermodertes Fensterleder auf, das hinter ein Rohr gefallen war und hier seit Jahren zufrieden verwest. Ich nehme den Zipfel zwischen die Fingerspitzen und hebe ehrfürchtig die zusammengebackene Kruste in die Höhe. Ich schaue auf ein vor Überraschung erstarrtes Volk von Silberfischchen. Ihre wimmelnden grauen Körper. Ich richte meine freundliche Aufmerksamkeit schon einige Jahre auf sie. Dieser ganze Ameisenhaufen aus Feuchtigkeit und Staub. Darüber ragt das aufgerissene Steingutmaul des Klos auf und sondert einen muffigen entfernten Geruch ab, ganze Jahrzehnte arbeitender Eingeweide.
          Ich kehre verwandelt in das von der Unterhaltung ganz angefüllte Zimmer zurück. In das gelbe Licht des Kronleuchters, unter dem die Sätze herumwimmeln wie halb gerupfte blasse Hennen. In diesem gesprächserfüllten Zwielicht, und warm knarren die Federn in den Kanapees. Eine Flasche mit uraltem zuckrigen Likör wirft einen langsamen Lichtreflex auf das Foto vom „Mütterlein …“ mit den Elefantenohren und einem Dutt, klein wie ein Tennisball.


          Während der Vormittagsbesuche lerne ich unbekannte Ebenen und Höhen kennen. Wir steigen über Betontreppchen aus der Hinterhofschlucht hinauf, gehen über den Hang einer Anhöhe. Auf dem Gipfel sind Stahlkonstruktionen einer alten Sendeanlage. Mir eröffnen sich Durchblicke auf die Stadt.
          Ein andermal wiederum steigen wir auf die Santo¹ka. In den steilen Straßen ist es still, das ungültige Treiben des Unterbewusstseins höre ich jedoch gut. Wir gehen zu Besuch zu irgendwelchen entfernten Bekannten. Es ist irgendeine Tante, wohl eine Cousine meiner Großmutter. Ich weiß überhaupt nicht, was ich mir denken soll, undurchschaubar ist das Netz der Beziehungen. Im Leeren verliert sich die Menge der Verwandten. Die Spinnweben von Bekanntschaft und Verwandtschaft erstrecken sich in entfernte Gegenden und überdecken sich verworren. Alle sind mir fremd, ich bin ein Kosmonaut bei irgendwelchen Eingeborenenstämmen. Massai aus Mladá Boleslav, Zulukaffern aus Mìlník und Eskimos aus Kostelec nad Èernými lesy. Phantomvölker aus Strakonice und M¹eno!
          Nur zu einem fühlte ich eine stumme Nähe. Dort auf dem Dorf lebte ein ältlicher schweigsamer Mensch. Das war irgendein entfernter, rarer Onkel von mir. Er ging aufs Feld schuften. Auf seiner Stirn bebte ein schwarzviolettes Geschwür, groß wie ein Blumenkohl. Er hatte über dieses nicht Mutter- sondern Weltmal, hatte ständig eine verschwitzte Schirmmütze darüber gezogen, sodass sie sich einschnitt. Ich betrachtete ihn, wie er über die Wege in den Feldern stolpert. Mit hängendem Kopf schaut er auf seine staubigen schweren Schuhe. Am Körper entlang schaukeln große abgearbeitete Hände. Ich habe nur immer für eine Sekunde inmitten kindlicher Spiele innegehalten, einen Moment den Blick auf ihn geheftet, in mir eine aufsteigende Welle von Verständnis gespürt, ungewollt von diesem sonnenüberfluteten Verfall gekostet. Jahre ging er schweigend über den Dorfanger und verschwand im Tor. Einmal stürzte er, das Geschwür, das durch den Schädel hindurchgewachsen war, platzte und der heftige Blutschwall mischte das Gehirn durch. Er starb, als wenn du niest. Wie ein Faden sich durch den Stoff zieht. Das Schweigen starb wohl eine Woche. Unergreifbar.
          Die Tante hier auf der Santo¹ka hat vom Rheumatismus gekrümmte Hände. Mit diesen verbogenen Klauen gießt sie uns Tee ein. Sie ist still und nett. Andauernd wird hier gesagt: „… Tomá¹ ist geschickt, er hat den Fernseher repariert … Tomá¹ … Tomá¹ …“ Im Laufe der Jahre, obwohl ich ihn früher nie gesehen hatte, wurde dieser Tomá¹ im Kreise der Tanten ganz gewaltig gefeiert. Als ich ihm einmal flüchtig bei einer Kondolenzrunde auf so einem Begräbnis begegnete, erblickte ich eine Art erwachsen gewordenen Jüngling in dem winzigen Körper eines zehnjährigen Jungen. Ich hatte ergriffene Angst und Bange vor diesem gezeichneten Knaben. Er war ein vorzeitig gealterter Elektrotechniker, oder ein niemals alt gewordener Mechaniker. Als würde er ständig mit einem Merkura-Baukasten bauen. So montierte er irgendwie ständig einen Wecker. Irgendwie habt ihr ihn alle dabei erwischt, wie er in den verstaubten Därmen eines alten Fernsehers herumwühlt. Ich hörte immer von ihm in irgendwelchen Zusammenhängen, wie dass er etwas repariert hat, dass er das vollgesabberte Alte-Jungfern-Telefon wieder zum Leben erweckt hat. Ich glaube, dass er den Höhepunkt seiner Karriere als Schlosser bei der Metro erreicht hat. In den Nächten, wenn keine Züge fahren, geht er unter der Stadt hindurch und verbindet Funken sprühende Drähte in feuchten Tropfsteinen der durchsickernden Kanalisation. Das war so ein schwarzhaariger Pfiffikus und irgendwie so habe ich ihn ständig auf dem goldenen Tablett präsentiert bekommen. Schon richtig, auf dem Tablett der Tante. Zusammen mit Schmätzchen aus Eischnee, zu denen zu Weihnachten noch Ingwerplätzchen und Kräppelchen hinzukamen.


          Während jener Reisen zur Tante lernte ich die abgelegenen Gesichter der Stadt kennen. Wenn wir spazieren gingen. Durch jene Straßen, die die Kämme der Anhöhen entlang führen. Wenn der Vater die Tante irgendwohin auf Besuch in die Stadt brachte. Während jener Unterhaltungen über Verwandte, über das Emigrieren begabter Sternenforscher, darüber, wie es den Leuten in der Schweiz geht. Während dieser Gespräche schaute ich aus den Fenstern des Autos und sah unbekannte Straßen. Nie gesehene Ecken und Kreuzungen. Orte, die ich dann nie wieder erblickte. Und wenn doch, dann irgendwo in Budapest oder Berlin. Prag wuchs sich zur Form einer gigantischen Metropole aus, die hemmungslos aus ihrem Wesen heraus die Wirklichkeit durchwachsende Straßen und Viertel gebar. Mit Villen bebaute Hügel, ausgedehnte Parks und Krematorien. Friedhöfe, die detailliert kennen zu lernen und in den Stadtplan einzugliedern nicht in menschlichen Kräften stand.
          Besonders, wenn wir zu einer gewissen Frau ©vestková fuhren, wuchs sich Prag in unglaubliche Viertel und ganze Städte aus. Unter der Schale des Alltäglichen und Gewöhnlichen waren geheimnisvolle, bestialisch unerschütterliche und selbstverständliche Bewegungen zu erkennen.
          Welche Beweggründe führten dazu, dass Hole¹ovice zu wuchern begann und in das unerträglich vervielfältigte Vinohrady hineinwuchs? Wann hatte sich Smíchov an irgendwelche Viertel von Bukarest und Paris angeschlossen? All diese Orte multiplizierten sich und bildeten in ihren Potenzen unvorstellbare utopische Agglomerationen. Wo die Fahrt vom Andìl auf die Kleinseite Jahre dauern würde. Und man würde nach den Jahren des Pilgerns den Zweck seiner Reise vergessen haben. Wo am Anfang sicherlich der gewöhnliche Gedanke an Kakao und lange Hörnchen in einer Selbstbedienungs-Milchbar stand.
          In diesen fremden Vierteln fuhren Straßenbahnen mit unbekannten Nummern. Und die Buslinien verwiesen schon auf die reine Unsinnigkeit, auf die erträumte, im Delirium herausgegrölte Landschaft der stadtnahen Dörfer.
          Noch heute zittere ich vor Grauen und Begeisterung, dass die Malvazinky unmittelbar an das Letná-Plateau anschließen.
          Jene breiten Straßen und ausgedehnten windigen Plätze. Das Knattern der Flaggen an den Fahnenstangen. Ich habe sie nie mehr wiedergefunden. Sie sind in die Ferne davongetrieben. Die unbekannten fremden Viertel.

          /* „námìstí bratøí psíèkù“ – Anspielung auf den „námìstí bratøí Synkù“ (Gebrüder-Synek-Platz) im Prager Stadtteil Nusle/

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